Drei lachende Chinesen

Diese Geschichte handelt von drei lachenden Chinesen, die von Stadt zu Stadt zogen, sich auf den Marktplatz stellten und zu lachen begannen. Ihr Lachen war so ansteckend, dass niemand sich entziehen konnte – traurige, wütende oder ernste Menschen begannen mitzulachen.

Eines Tages starb einer der drei. Die Dorfbewohner meinten: „Jetzt wird es schwer für euch. Euer Freund ist gestorben – nun müsst ihr sicher weinen.“ Doch die beiden verbliebenen Freunde lachten weiter, tanzten und feierten seinen Tod. Empört riefen die Leute: „Das ist zu viel! Man tanzt nicht, wenn jemand gestorben ist!“ Die beiden entgegneten: „Unser ganzes Leben lang haben wir mit ihm gelacht. Jetzt sollen wir plötzlich aufhören? Wenn wir traurig wären, würde er lachen und sagen: ‚Ihr Dummköpfe – wieder in die Falle getappt!‘“

Als der Leichnam verbrannt werden sollte, wollten die Dorfbewohner ihm ein rituelles Bad bereiten. Doch die Freunde sagten: „Er hat sich gewünscht: ‚Kein Ritual. Zieht mir nichts anderes an. Legt mich genau so, wie ich bin, auf den Holzstoß.‘“ Als das Feuer entzündet wurde, gab es eine letzte Überraschung: Unter seiner Kleidung hatte der Verstorbene Feuerwerkskörper versteckt. Sie zündeten und erfüllten den Himmel mit buntem Licht und Knallern. So wurde seine Bestattung zu einem fröhlichen Fest – ganz in seinem Sinne.


"Lachen ist eine so verwandelnde Kraft, dass nichts weiter gebraucht wird. Wenn du deine Traurigkeit in Feiern verwandeln kannst, wirst auch du deinen Tod in Auferstehung verwandeln können. In der Meditation liegt der Schlüssel, Trauer und Angst vor dem Tod in Freude zu verwandeln." Osho